Demokratie-Labor des MGH zu Gast in Brüssel

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„Ich bin begeisterter Europäer und glaube fest an die Zukunft der europäischen Einigung“, sagt David McAllister, niedersächsischer Europaparlamentarier und ehemaliger Ministerpräsident, bei einem Treffen mit 30 Gästen des Mehr-Generationen-Hauses (MGH) in Brüssel. Das Treffen mit dem CDU Abgeordneten aus Bederkesa war Höhe- und Schlusspunkt einer zweitägigen Reise des „Demokratie-Labors“ des MGH in die „Hauptstadt Europas“.

Im Rahmen der Reihe „Demokratie-Labor“ beschäftigt sich das MGH in Vortragsveranstaltungen und Exkursionen seit über einem Jahr mit ausgewählten Fragen zum Thema Demokratie. Es gehe dem MGH darum Information über die Grundlagen unseres Staatswesens und deren Bedeutung für unser Zusammenleben zu vermitteln, erläutert Olly Müller vom Organisationsteam. „So kann sich jeder eine fundierte Meinung bilden. Aber wenn wir bei unseren Gästen etwas Begeisterung für Demokratie entfachen könnten, würden wir uns natürlich freuen“ ergänzt er.  Nach Besuchen des niedersächsischen Landtages und des deutschen Bundestages ging die Reise diesmal zu den Institutionen der europäischen Union in Brüssel. „Für manche ist Europa ein unverzichtbares Friedensprojekt, ein Garant für Wohlstand und Sicherheit, für andere eher ein Hort übermäßiger Bürokratie. Wir wollen es unseren Gästen ermöglichen, sich vor Ort in Brüssel ein eigenes Bild von der Bedeutung und Arbeitsweise der europäischen Union zu machen“, erklärt Holger Zindler vom Labor Team des MGH.

 

Schon auf der Anreise im Bus wurden die Teilnehmer mit einem kleinen Quiz zu Europa und Brüssel eingestimmt, bevor es am frühen Nachmittag mit dem eigentlichen Programm losging. Das Besucherzentrum des europäischen Parlaments - das „Parlamentarium“ - gibt einen Überblick über die historische Entwicklung Europas von der Montanunion der Fünfzigerjahre bis zur europäischen Union mit ihren 27 Mitgliedstaaten von heute. Auch die Arbeitsweise des Parlaments und die Abgeordneten werden hier auf interaktive Weise vorgestellt.

Weder die Herausforderungen des Verkehrs noch des Wetters konnten die Teilnehmer davon abhalten, zum Ende des ersten Reisetages auch die touristischen Highlights Brüssels, den Grande Place, Männeken Piss und das Atomium zu besuchen. Selbstverständlich durften auch ein belgisches Bier, die obligatorischen Fritten oder belgische Schokolade nicht fehlen.

Programmpunkte des zweiten Tages bildeten die Ausstellung „Experience Europe“, in der die Arbeit der Europäischen Kommission vorgestellt wird, die Besichtigung des Plenarsaals des Europaparlaments und schließlich ein Besuch in der Vertretung des Landes Niedersachsens bei der EU.

Deren Leiter, Michael Freericks, begrüßte die Teilnehmer und erläuterte die Arbeit der Vertretung in Brüssel. „Wir sind politische Lobbyisten“, erklärt er. Die Aufgabe der Vertretung sei es, die Interessen des Landes Niedersachsen frühzeitig in den Entscheidungsprozess- und Gesetzgebungsprozess der EU einfließen zu lassen.

David McAllister zeigt sich in dem Gespräch mit der Brinkumer Reisegruppe begeistert von dem europäischen Projekt: „Das ist das Werk von mutigen Frauen und Männern nach dem Krieg gewesen, die aus den Fehlern des 19. und dem Beginn des 20. Jahrhunderts gelernt haben.“ Herausgekommen sei ein einzigartiges Projekt des Friedens, der Freiheit und des Wohlstands. Kein Verständnis habe er angesichts dieser Errungenschaften für die Häme, die manche der EU entgegenbringen. Allerdings sei die europäische Demokratie unter Druck geraten, sowohl von innen als auch von außen. Wichtig sei daher, bei der anstehenden Europawahl ein Zeichen zu setzen und den demokratischen Parteien den Rücken zu stärken.

Am Ende der Exkursion zeigen sich die „Forschungsreisenden“ des „Demokratie-Labors“ mit den gewonnenen Erkenntnissen hochzufrieden. „Mein Verständnis für Europa und seine historische Bedeutung ist in diesen zwei Tagen deutlich gewachsen“, sagt ein Teilnehmer am Ende der Reise, „trotz mancher Unzulänglichkeiten ist die EU aus unserem Alltag nicht mehr wegzudenken. Wir sollten sie unbedingt stärken.“

„Geht hin und wählt!“ sagt ein anderer und meint damit die Europawahl am 9. Juni.

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